Der Viehscheid

Zu Beginn des Bergsommers werden Jungrinder auf die zahlreichen Alpen bzw. Almen geschickt, damit sie dort gesund heranwachsen. Neigt sich der  Bergsommer dem Ende zu, werden die Rinder wieder ins Tal getrieben.
Auf die Alpen und Almen werden nicht nur Jungvieh mitgenommen, sondern auch Milchkühe. Wegen der saftigen Almwiesen mit ihren vielen Kräutern, ergibt die Milch die Grundlage für einen würzigen Bergkäse.
Manchmal sind im Sommer auch Pferde mit auf der Alpe, als Arbeitstiere und auch zur Abhärtung. Geschmückt werden sie für den Abtrieb nicht, aber herausgeputzt.
Nach dem sehr anstrengenden Abtrieb ins Tal werden nun die Herden "geschieden". Das heißt, der Senn übergibt jedem Bauern wieder seine Rinder zurück, welche ihm über den Sommer in Obhut gegeben worden waren.
Der Viehscheid in Obermaiselstein ist recht gemütlich und überschaubar, obwohl dieser kein kleiner Viehscheid ist. Von erhöhter Position lässt sich das Treiben gut beobachten.
Zum Aufteilen der Rinder wird die Herde in eine trichterförmige Umzäunung getrieben. Am Ende des Trichters steht der Senn und ruft zu jedem Rind, welches an ihm vorbeigetrieben wird, laut den Namen des Eigentümers.
Für den Almabtrieb werden die Rinder mit Latschenzweigen und Bergblumen geschmückt.
Sind alle Rinder gesund geblieben und gibt es keine Verluste zu beklagen, so wird das schönste Rind besonders aufwändig geschmückt.
Dieses ist das sogenannte "Kranzrind", welches in der Regel vom Senn selbst ins Tal geführt wird.
Zum Abtrieb werden den Kühen riesige Kuhglocken, die "Schellen" umgehängt. Diese werden nur beim Almabtrieb verwendet.
Bis der Bauer all seine Rinder beisammen hat, und den Heimtransport durchführen kann, werden sie angebunden....
... und weil das mit dem Transport dann doch noch ein Weilchen dauern kann, kann man ein bisschen die Sonne genießen und vor sich Hindösen. Vor allem dann, wenn die Sonne so prächtig scheint.
Fertig für den Heimweg.
So endet für das Vieh der Bergsommer mit der aufregenden und anstrengenden Viehscheid.